Fra­gen und Ant­wor­ten

Copy­right-Hin­weis: Der auf die­sen Sei­ten wie­der­ge­ge­bene Bau­plan ist nur für pri­vate Ver­wen­dung und zum Nach­bau von ein­zel­nen Exem­pla­ren frei­ge­ge­ben. Kom­mer­zi­elle Ver­wen­dun­gen des Tex­tes oder Teile davon, der Gra­fi­ken sowie des hier dar­ge­stell­ten Dra­chen sind unter­sagt.

Beim Bau der Scha­blo­nen bin ich über die Durch­brü­che in Kas­ten und Spante gestol­pert. Es fehlt eine Grös­sen­an­gabe. (Ich gehe mal von 5 cm Drei­ecks­höhe aus.) Wie soll man die Kan­ten der Durch­brü­che säu­men? Die Zeich­nung gibt mir da Rät­sel auf. (11.08.)
Ich habe das Maß mal weg­ge­las­sen, da ich nicht weiß, mit wel­chem Gestänge Ihr Euren Cody bestü­cken möch­tet, die Durch­brü­che kön­nen als Drei­eck (5 cm ist ein gutes Maß) oder Kreis (ca. 3 cm) gemacht wer­den; es ist Euch selbst über­las­sen, wie groß Euer Durch­bruch ist, nur soviel gesagt: nicht zu klein, damit auch noch das Gestänge durch­passt.

Schauen wir uns mal die Skizze Cody Z35 Teil 3 an, Spinna­ker­strei­fen 3 cm, Breite × Bahn­breite zurecht schnei­den, ein­mal in der Mitte fal­ten und dann noch ein­mal in der Mitte fal­ten längs dann den Spin­ner­strei­fen ein­mal her­un­ter­nä­hen. Dann den lan­gen Spinna­ker­strei­fen, ange­fan­gen an der Spitze des Drei­ecks, die in den Kas­ten zeigt, nähen, immer den Strei­fen anlie­gend am Rand des Durch­bru­ches bis zur ers­ten Kurve. Den Strei­fen ein­fach kni­cken, und wei­ter geht´s bis dahin, wo wir ange­fan­gen haben. Ver­sie­geln (mit der Näh­ma­schine vor und zurück), den Über­schuß des Strei­fen abschnei­den und für den nächs­ten Durch­bruch ver­wen­den. Und jetzt das ganze noch mal Nähen aber par­al­lel die zweite Naht set­zen.

Bis­her sind in den Zeich­nun­gen Ver­stär­kun­gen an den Flü­gel­spit­zen, an den Kreu­zungs­be­rei­chen der Stäbe und vor dem Durch­bruch Segel/Kas­ten ein­ge­zeich­net. Sind das alle? (11.08.)
Nein das sind nicht alle, denn Z35 und Z50 kann man mit die­ser Bau­an­lei­tung auch ohne Ver­stär­kun­gen bauen. Warum das so ist, ergibt sich spä­ter, wenn Ihr den Cody zusam­men­näht, dort wer­den einige Nähtricks klar.Aber wer möchte, kann natür­lich alle Ver­stär­kun­gen ein­nä­hen. Ihr könnt mit Spinna­ker oder Dacron ver­stär­ken, macht Euch Kreise mit einem Durch­mes­ser von 10 cm für Z35 und 15 cm für Z50, die könnt Ihr dann hal­bie­ren oder vier­teln:
  • 14 Ver­stär­kun­gen für den Flü­gel × 2 
  • 4 Ver­stär­kun­gen für die Flü­gel­spitze × 4 
  • 10 Ver­stär­kun­gen für den Kas­ten­teil × 4 
  • 5 Ver­stär­kun­gen für die Sparte × 2 
  • 11 Ver­stär­kun­gen für das Top­se­gel mit Kiel
  • ins­ge­samt = 105 Ver­stär­kun­gen
Stab­ta­schen­größe bei unter­schied­li­chem Gestänge? Wel­ches Segel­tuch?
Die Mass­an­ga­ben für beide Codys gel­ten für CFK-Gestänge, wenn einer GFK, Holz oder sogar Bam­bus benut­zen möchte, kann er es auch, muss aber die Taschen­maße (das sind die Stab­ta­schen, durch die das Gestänge gescho­ben wird) des Codys umrech­nen. Den Taschen-Durch­mes­ser berechne ich immer so: Durch­mes­ser des Rohr × 3,14 × 1,5 = Maß der Tasche (gerun­det).

Chi­kara kann man wie alle ande­ren Tücher auch für einen Z35 ver­wen­den. Für den Z50 emp­fiehlt sich eher ein Tuch mit 55 g/m2 , bes­ser noch 65 g/m2  (z.B. Toray, Cont­en­der, Polyant, Bain­bridge, Por­cher Marine)

Wie wirkt sich die Zel­len­größe auf die Spann­weite und Stand­höhe aus?
Neh­men wir zum Bei­spiel einen Z50: 50 ist das Maß in cm, und Z ist die Zel­len­grösse.

Das heißt: 50 ist die Länge einer Zelle, wenn Du die Skizze betrach­test, siehst Du im Kas­ten­be­reich 2 Zel­len = 2 ×  50 = 100. Der Flü­gel ist unter­teilt in 3 Teile. Die Spitze wird mit 50 % der Kas­ten­breite berech­net, dar­aus ergibt sich: 2 Teile mit 50, Spitze mit 25 = 2 × 50 = 100 + 1 × 25 = 125. Wir haben aber 2 Flü­gel also 250 + den Kas­ten­teil mit 100 = 350 cm Spann­weite.

Und wie hoch ist er nun? Zel­len­grösse 50 + 50 Durch­bruch + 50 Zel­len­grösse = 150 cm hoch.

Wel­che Leine ist für wel­che Cody­größe emp­feh­lens­wert?
Dies ergibt sich aus der Segel­flä­che des Dra­chens, ich habe fol­gende Faust­for­mel: Cody Z50 ca. 10qm × 15 = 150 kg.
Wel­che Länge haben die Stäbe bei ver­schie­de­nen Zel­len­grö­ßen?
Unte­ren Kas­ten­teil, 1 × Spitze 25, 2 × Kas­ten 50, 1 × Spitze 25 = 150 + 25 cm = 175, die 25 die­nen dazu, dass der Kas­ten auf­ge­spannt wer­den kann.
Flug­ei­gen­schaf­ten
Der Dop­pel­flüg­ler ist ein Dra­chen, der im mitt­le­ren Wind­fens­ter ein sehr guter Seg­ler ist, wenn er klein gebaut wird, ist er ein biss­chen flip­pig, je grö­ßer er ist, desto trä­ger wird er. Ab ca. 4 – 5 Bft. baut der Cody im Kas­ten einen Innen­druck auf, dann wer­den auch all­mäh­lich seine Zug­kräfte spür­bar, ab 6 – 8 Bft. ent­wi­ckelt er dann sehr viel Zug­kraft.

Mit den heu­ti­gen Mate­ria­lien fliegt ein Cody schon ab 1,5 Bft.

Begriffs­de­fi­ni­tio­nen
Vorne
Die Vor­der­an­sicht, dort, wo sich die Waage befin­det
Hin­ten
Wo sich die gro­ßen Flü­gel und die Top­se­gel befin­den
Oben
Kas­ten­teil mit bei­den lan­gen Flü­geln
Unten
Kas­ten­teil mit Flü­gel­spit­zen
Wie groß ist die Krüm­mung der Kan­ten am Kas­ten und an den Flü­geln?
Bei der Z 35 sind es 2 cm mit­tig , bei der Z 50 sind es 3 cm mit­tig.
Wie kon­stru­iert man die Krüm­mung?
Am bes­ten mit einem gebo­ge­nen GFK-Stab , dann wird die Kon­kave gleich­mä­ßig.
Wie wer­den die Bögen auf der Unter­seite des gro­ßen Flü­gels kon­stru­iert?
Der Flü­gel teilt sich auf in drei Teile: Flü­gel­spitze, Mit­tel­teil und gro­ßer Flü­gel.

Wir gehen von einem Z50 aus:

Flü­gel­spitze
50 cm hoch und breit 50 % (= 25 cm)
Mit­tel­teil
Die Seite wo die Flü­gel­spitze ange­näht wird: 50 cm hoch und 50 cm breit, die Seite wo das Mit­tel­teil an den gro­ßen Flü­gel kommt 50 cm+20 %=70 cm hoch, die 20 % spie­len auch bei der Sparte eine Rolle: 50 cm hoch und dann 50 cm - 20 % = 40 cm breit.
Gro­ßer Flü­gel
Dort, wo das Mit­tel­teil ange­näht wird, beträgt die Breite logi­scher­weise 70 cm hoch, breit 50 cm. Gesamt­höhe gro­ßer Flü­gel 150 cm.

Alle Kan­ten berechne ich mit einer Kon­kave von 3 cm.

Zur gro­ßen Kon­kave des gro­ßen Flü­gels: es bleibt jedem sel­ber über­las­sen, ob er eine Ellipse oder ein Kreis setzt, anzu­mer­ken ist, das der tiefste Punkt 50 cm von der unte­ren Kante hoch­ge­rech­net und 25 cm der Kreuz­punkt 50 cm vom lan­gen Rand des Flü­gels bemes­sen wird (die Erklä­rung hat sogar Lotte ver­stan­den, und sie hat gar keine Ahnung vom Codys

Erstel­lung der Scha­blo­nen
Zum Mate­rial: Es bleibt Euch sel­ber über­las­sen (Papier, Pappe, Holz usw.). Stellt Eure Scha­blo­nen sorg­fäl­tig her, alles im rech­ten Win­kel. Jeder Zen­ti­me­ter, der falsch berech­net ist, zuviel oder zuwe­nig ist, schlägt sich spä­ter im Flug­ver­hal­ten nie­der.
Z35 Z50

1 × Flü­gel­spitze
1 × Sparte (Das ist die Bezeich­nung für den inne­ren Kas­ten­teil)
1 × Kas­ten­teil
1 × gesam­ter gro­ßer Flü­gel
1 × Top­se­gel
1 ×  Kiel für Top­se­gel

Aus­schnei­den der ein­zelne Seg­mente: Bitte beach­ten, dass Ihr eine rechte UND eine linke Dra­chen­hälfte aus­schnei­den müßt.

4 × Flü­gel­spitze
2 × Sparte
4 × Kas­ten­teil
1 × rech­ten Flü­gel (in einem Schnitt)
1 × lin­ken Flü­gel (in einem Schnitt)
1 × Top­se­gel
1 × Kiel

1 × Flü­gel­spitze
1 × Sparte
1 × Kas­ten­teil

Der Flü­gel beim Z50 ist unter­teilt in 3 Seg­mente.

Flü­gel­spitze (die habt Ihr schon als Scha­blone)

1 × Flü­gel­mit­tel­teil
1 × Flü­gel gross
1 × Top­se­gel
1 × Kiel für Top­se­gel

Aus­schnei­den der ein­zelne Seg­mente: Bitte beach­ten, dass Ihr eine rechte UND eine linke Dra­chen­hälfte aus­schnei­den müßt.

6 × Flü­gel­spitze
2 × Sparte
4 × Kas­ten­teil
1 × Flü­gel­mit­tel­teil rechts
1 × Flü­gel­mit­tel­teil links
1 × Flü­gel groß rechts
1 × Flü­gel groß links
1 × Top­se­gel
1 × Kiel

Ein Hin­weis zur Waa­ge­länge…
Waa­ge­schen­kel (rechts und links): Drei­fa­che Zel­len­größe Befes­ti­gung jeweils an der Ober­kante des Fachs Abnahme mitt­le­rer Waa­ge­schen­kel eine Dau­men­breite unter der Unter­kante vor­de­res Fach, Länge ca. 100 cm.
Ein­schlau­fung der Waage…
  • Einen Längs­schen­kel fas­sen und eine Schlaufe abgrei­fen
  • diese Schlaufe so lang abgrei­fen, dass die ver­blie­bene Schnur straff eine Linie ent­lang des seit­li­chen Längs­stabs bil­det, an dem sie befes­tigt ist
  • Die Schlaufe zweigt davon recht­wink­lig in Rich­tung Flü­gel­spitze ab. Sie wird dabei eben­falls straff gezo­gen
  • Nun ver­schiebt man diese Schlaufe so, dass sie in Flucht mit der obe­ren Flü­gel­spitze ver­läuft.
  • Die Spitze der Schlaufe ist der Ein­schlauf­punkt des Quer­schen­kels

(Bei­trag von Jörg Mül­ler, 02.02.2003)

Zu den Abspan­nun­gen…
Zuerst die Flü­gel­spit­zen abspan­nen. Das muss so stramm pas­sie­ren, dass die Quer­sprei­zen kurz vor dem Ver­bie­gen sind! Dann das Top­se­gel ohne Stand­offs stramm ver­span­nen, so dass es 100 % wink­lig und mit­tig zwi­schen den Flü­geln sitzt! Wenn man sehr gut genäht hat, kann man die untere Kannte des Top­se­gels auch rela­tiv locker las­sen. Nun einen Flü­gel ver­span­nen. Dabei dem Flü­gel einen ganz leich­ten Anstell­win­kel ver­pas­sen (so dass er etwa 1 bis 2 Grad stei­ler als der Kas­ten steht) Dann den ande­ren Flü­gel mit exakt(!) den glei­chen Schnur­län­gen ver­span­nen. Sym­me­trie ist alles! Jetzt die Stand­offs für das Top­se­gel ein­pas­sen. Sie dür­fen nicht zu lang sein, sonst schlab­bert die Mit­tel­sparte. Dann tau­melt der Dra­chen hin­ter­her (das ist die letzte Erfah­rung, die ich machen musste).

Die Rei­hen­folge ist wich­tig, sonst wird’s nichts. (Bei­trag von Jörg Mül­ler, 02.02.2003)

Hoch
renais­sance